Leila - Tantivy Terriers

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Leila

Leila of Tantivy Terriers , * 02.05.1996 - + 31.07.2008, HD 0
Mutter: Border Collie aus Arbeitslinie X Vater: Deutscher Schäferhund

Ich weiß noch genau, als wir unsere Leila das erste Mal gesehen haben, ein schwarzes Knäuel, sieben Wochen alt. Die Co-Trainerin der von mir damals besuchten Hundeschule, ein 17jähriges Mädchen, hatte zum zweiten Mal einen ungewollten Wurf mit ihrer Border-Collie-Hündin (das erste Mal war die Hündin aus dem Fenster gesprungen, 1. Stock, und mit einem Pudelmix durchgebrannt, dieses Mal dachte sie, dass ihre Hündin ruhig am 21. Tag der Läufigkeit mit dem Schäferhund ihres Freundes spielen könne). Wir besuchten die Welpen, die in einem Gartenverschlag untergebracht waren, morgens um zehn, die Besitzerin der Hündin hatte lieber ausschlafen wollen und dann purzelten uns sieben oder acht völlig vollgepinkelte und -gekackte Welpen entgegen. Obwohl das Mädchen die Welpen zuerst noch impfen lassen wollte, nahmen wir Leila sofort mit, badeten sie und da war sie. Unsere Senta war zuerst nicht sehr erbaut, ignorierte den Knirps aber nach Kräften, auch später haben die beiden immer mehr neben- als miteinander gelebt.

Nie werde ich Leilas entsetztes Gesicht vergessen, als sie feststellte, dass sie plötzlich nicht mehr unter das Bett gepasst hat. Nie die Szene, als sie mit sechs Monaten auf meinem Stühlchen saß und von meinem Tellerchen Spaghetti aß, weil ich kurz ans Telefon musste. Und irgendwann war die Ikea-Kiste, auf der wir mit Bleistift ihr Wachstum dokumentiert hatten, weil unsere Kamera kaputt war, zu klein geworden.

Im Gegensatz zu unserer immer etwas eigenwilligen Senta, wollte Leila es uns allen immer nur recht machen. Sie war ein toller Spielkamerad und Aufpasser für die Kinder, mir eine erneute Lehrmeisterin, denn ich lernte, wie viel Stress das dauerhafte Tragen eines Balles beim Hund aufbaut, auch wenn dadurch scheinbar Konfrontationen mit Menschen und Hunden vermieden werden, weil der Hund ja den Ball hat. Ich lernte auch, dass ein Lehrhund für die Hundeschule deutlich zu wenig ist, weil er Pausen braucht und vieles mehr.

Im Alter wurde sie ein wenig ruhiger, ließ sich dazu herab, mit Boon und Memphis zu spielen, bzw. sich von Memphis die Ohren putzen zu lassen, während Boon ihr das Gesicht wuscht. Die Mädels durften das nicht!

Schon im Dezember 2006 haben wir um Leila gebangt, weil sie plötzlich lahmte und auf dem Röntgenbild unklare Zubildungen an einem Sprunggelenk zu erkennen waren, die aber auch der Spezialist nicht deuten konnte. Weitere Diagnostik haben wir dennoch nicht machen lassen, da unsere Leila, die phasenweise Probleme mit dem Herzen hatte, sonst in Narkose gemusst hätte. Mit Futterzusätzen und naturheilkundlicher Behandlung konnte sie aber bald wieder laufen und es hatte den Anschein, alles wird gut. Allerdings merkten wir im folgenden Jahr, dass sie langsamer wurde und ihr kleinere Runden ausreichten, und ich musste sehr oft an die Hündin unseres Untermieters denken, die in ihrem letzten Jahr ein ähnliches Gangbild zeigte.

In der Woche vor ihrem Tod ist Leila zusammengebrochen und konnte an einem Tag nicht mehr aufstehen. Wir haben ihr Schmerztabletten gegeben und gedacht, nun wird das eine Dauerlösung werden, wie bei Senta, die ein Jahr lang Schmerztherapie bekommen hatte. Es ging besser, was uns in trügerischer Sicherheit gewiegt hat. Denn zehn Tage nach Beginn der Schmerztherapie mussten wir uns doch von Leila verabschieden.

Liebe Leila, ich habe immer gehofft, dass Du noch viel länger bei uns bleiben darfst. So hoffe ich, dass Dir jetzt nichts mehr weh tut, dass Du mit Senta durch Wald und Wiesen ziehen kannst und dass wir uns irgendwann einmal wieder sehen. Nun müssen wir begreifen und verarbeiten, dass keine von unseren beiden großen Schwarzen mehr da ist.

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